(Quelle: iStock / Yumi mini)

Das Netzwerk Building Information Modeling Mittleres Ruhrgebiet (BIM.Ruhr) wurde gefördert durch


Kooperationsprojekt BIM.Ruhr

Der Kreis Recklinghausen war zusammen mit den Städten Bochum und Herne am Kooperationsprojekt „Netzwerk Building Information Modeling Mittleres Ruhrgebiet“ – kurz BIM.Ruhr – beteiligt. Das Projekt BIM.Ruhr befasste sich, wissenschaftlich fundiert, mit der Umsetzung der Building Information Modeling (BIM) Methode. Diese beschreibt eine digitale Planungs-, Bau- und Betreiber-Methode. Sie steht für eine Reihe innovativer Methoden und Technologien, die das gemeinsame Ziel haben, alle Abläufe entlang des Lebenszyklus von Bauwerken (Hochbau, Tiefbau oder Infrastruktur) zu optimieren: von der Entwicklung und Planung über das Bauen oder Sanieren bis hin zur Nutzung oder zum Rückbau.

Das Kooperationsprojekt BIM.Ruhr brachte Akteur*innen aus der Bauwirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen. Um hier den verschiedenen Fragestellungen gerecht zu werden, war das Projekt in drei Teilprojekte gegliedert. Diese wurden vom Kreis Recklinghausen mit den Städten Bochum und Herne, der Hochschule Bochum und der Universität Duisburg-Essen verantwortet.

So war der Kreis Recklinghausen gemeinsam mit den Städten Bochum und Herne für das Teilprojekt „Netzwerkmanagement und Impulse für die Wissenschaft“ verantwortlich. Die Hochschule Bochum fokussierte sich auf das Thema „Bestandsmodelle und ihre Qualitätsbeschreibung im Kontext kommunaler BIM-Prozesse“. Die Universität Duisburg-Essen setzte im selben Kontext ihren Schwerpunkt auf „Informationsanforderungen und Prozessstrukturen im Kontext kommunaler BIM-Prozesse“.

Innerhalb dieser Gemeinschaftsarbeit wurde ein Innovationsnetzwerk aufgebaut, das sich ständig erweiterte. Verantwortlich für den Netzwerkaufbau und stetigen Ausbau war der Kreis Recklinghausen, der außerdem die Öffentlichkeitsarbeit für das gesamte Kooperationsvorhaben übernahm.

Darüber hinaus gab es in den Städten Bochum und Herne sowie im Kreisgebiet verschiedene Pilotprojekte, bei denen die BIM-Methode modellhaft angewendet wurde.

Innovative BIM-Methode

Das wesentliche Element von BIM ist ein virtuelles Bauwerksmodell, auf das alle Projektbeteiligten Zugriff haben und über das sämtliche Informationen in Echtzeit ausgetauscht werden können. Das virtuelle Bauwerksmodell erfasst außerdem die physikalischen und funktionalen Eigenschaften.

Die Elemente des BIM-Modells sind dabei nicht einfach nur grafische Objekte: Sie wissen, was für eine Funktion sie haben (bspw. Wand, Decke oder Stütze), woraus sie bestehen und wie sie mit anderen Bauteilen in Beziehung stehen. Durch eine intelligente Verknüpfung dieser Informationen können Planungsdaten zudem um Zeit- und Ablaufpläne (4D-Planung) oder Kosteninformationen (5D-Planung) ergänzt werden.

Der Einsatz von BIM-Modellen ist auch für den Bereich des Facility Managements eine innovative und nachhaltige Arbeitsmethode, um beispielsweise Kosten und Zeitaufwände zur Gebäudeinstandhaltung abschätzen zu können.

Netzwerk BIM.Ruhr – Kompetenz und Erfahrungsaustausch

Das Projekt BIM.Ruhr hatte zudem vier Arbeitsgruppen ins Leben gerufen: „Einführung der BIM-Methode für öffentliche Auftraggeber*innen“, „Grundlagen für die BIM-basierte Bauausführung“, „Geodäsie – Bestandserfassung und Modellierung nach den Vorgaben von Auftraggeber*innen“ und „BIM-Planungsgrundlagen“. Unter wissenschaftlicher Leitung der Hochschule Bochum und der Universität Duisburg-Essen dienten die Arbeitsgruppen-Treffen als Plattform für den Erfahrungsaustausch sowie für das gemeinsame Lernen im Bereich BIM. Um den Kompetenzaufbau über die Arbeitsgruppen hinaus zu gewährleisten, fanden regelmäßig BIM.Ruhr-Konferenzen statt. Zu gezielten BIM-Themen sollten in diesen so neue Impulse von BIM-Expert*innen sowie durch Erfahrungsberichte der Netzwerkmitglieder selbst gegeben werden.

Im stetigen Austausch mit dem Netzwerk und basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelten und publizierten die BIM.Ruhr-Projektpartner*innen mit Abschluss des Projektes einen BIM-Leitfaden. Dieser soll als Grundlage insbesondere Kommunen dienen und auch den weiteren am BIM-Prozess beteiligten Akteur*innen eine Hilfestellung geben, um zukünftige regionale Projekte mit digitalen Methoden im Sinne eines Building Information Modelings bewerkstelligen zu können.

Das Projekt lief vom 15. Juli 2020 bis zum 31. März 2023. BIM.Ruhr wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Für Fragen rund um das BIM.Ruhr-Projekt steht Ihnen Annika Zimmermann (Kreis Recklinghausen) als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung.